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Interview mit Stefan Grafenhorst zum globalen Plastikabkommen

10. November 2023

Stefan Grafenhorst, Vice President People & Sustainability Greiner AG, über die Verhandlungen in Nairobi

Interview mit Stefan Grafenhorst zum globalen Plastikabkommen
Interviews

Von 13. – 19. November 2023 findet in Nairobi die dritte Runde der Verhandlungen über ein weltweites Plastikabkommen statt. Im Interview gibt Stefan Grafenhorst, Vice President People & Sustainability Greiner AG, einen Einblick, was es mit dem Global Plastics Treaty auf sich hat und wieso wir uns als Greiner für solch ein Abkommen einsetzen.

In den Medien liest man in letzter Zeit immer wieder von den Verhandlungen zu einem internationalen Plastikabkommen (Global Plastics Treaty). Worum geht es in diesem Abkommen und warum ist es notwendig?
Millionen von Tonnen Plastik landen jedes Jahr in der Umwelt. Es braucht einen globalen Rahmen, um die Plastikkrise in den Griff zu bekommen. Daher ist ein weltweites Abkommen oder Plastics Treaty notwendig. Der Ursprung des Abkommens liegt im März 2022 durch eine Entscheidung der UNEA, also der Umweltversammlung der Vereinten Nationen. Ziel ist es, zu Themen wie Abfallwirtschaft, Reduktionszielen, Extended Producer Responsibility und Produktdesign einen politischen Rahmen zu finden.

Von 13. – 19.  November findet in Nairobi die dritte Verhandlungsrunde (INC-3) zum Abkommen statt. Was passiert dort?
Es gilt fast 200 UN-Mitgliedsstaaten zu einem Abkommen zu führen. Das ist eine Mammutaufgabe. Es wird beispielsweise um das Thema der Finanzierung gehen. Reduktionsziele sind ebenso noch ein strittiger Punkt, weil Länder wie Saudi-Arabien diese ablehnen. Auch Indien hat noch andere Vorstellungen, was die Reduktionsziele von Plastik angeht. Wir sind noch weit von einem Annähern der verschiedenen Staaten entfernt.

Was für Ergebnisse erwartest du von den Verhandlungen in Nairobi? Und wann können wir mit diesem globalen Plastikabkommen rechnen?
Finale Ergebnisse gibt es beim INC-3, also der dritten Verhandlungsrunde in Nairobi, nicht. Es werden Diskussionen des Zero Drafts (dem ersten Grobentwurf des Abkommens) stattfinden. In Nairobi sollte es zu Konkretisierungen dieses Entwurfs kommen. Das finale Abkommen ist für 2025 zu erwarten.

Warum ist das für Greiner so ein wichtiges Thema?
Dieses Abkommen ist für uns so wichtig, weil wir glauben, dass es eine globale Anstrengung braucht, um die Krise zu lösen. Kunststoff ist ein wertvolles Material, das in der Umwelt nichts verloren hat. Wir sind überzeugt, dass es ohne politische Regulierung nicht funktionieren wird.

Vielen Dank für die Einblicke, Stefan!